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Ankauf einer Abhandlung »Chinesische Baukunst«

Projekt, 1995

Sir William Chambers, ein in Stockholm geborener Engländer beschäftigte sich mit Landschaftsgärten und entwarf Parkgebäude im chinesischen Stil, etwa für Kew Gardens bei London, womit er seinerseits einen erheblichen Einfluss auf die Gartenkunst in Dessau und Wörlitz ausübte.

Während eines Symposiums über Englisch-Chinesische Gärten in Europa, ausgerichtet aus Anlass des 200. Todestages von Sir William Chambers, überreichte Herr Dr. Hoffmann, Vorsitzender der Gesellschaft, Herrn Dr. Weiss, dem Direktor der Kulturstiftung DessauWörlitz ein Buch des Franzosen Charles Louis le Rouge. Bei dem 1776 in Paris veröffentlichten Buch handelt es sich um die französische Übersetzung eines Chambers-Werkes, das chinesische Baukunst vor allem in der Provinz Kanton beschreibt.

Die »Abhandlung über Gebäude, Möbel, Wohnungen, Maschinen und Gebrauchsgegenstände« ist der Teil eines 21-bändigen Rouge-Werkes, der bislang in der Schlösser-Bibliothek fehlte.
Der anhaltische Fürst Franz erhielt wesentliche Anregungen aus der »Abhandlung«, die Wörlitzer Chinoiserien sind teilweise sorgfältige Kopien von Räumen und Gegenständen, die Chambers beschrieb.

 

Förderung von drei »Wörlitz Bänken« für den Schlossgarten Wörlitz

Projekt, 1998

Nach einer noch vorhandenen historischen Gartenbank mit Sitzfläche aus Eiche und aus Elbsandstein gefertigtem Sockel, werden die Wörlitz Bänke von Ortsansässigen Handwerkern nachgebaut. Ziel der Aktion: auch durch die Aufstellung der Wörlitz Bänke das historische Erscheinungsbild der Wörlitzer Anlagen wieder erlebbar zu machen.

Unter dem Motto »Elbsandstein und Eiche: Die Bank von Wörlitz« startete die Firma GARPA 1998 eine erfolgreiche Stifter-Aktion. Die Gesellschaft der Freunde stiftete aus eigenen Mitteln 3 Wörlitz Bänke, die gegenüber vom Schloss Wörlitz aufgestellt wurden. Seit 1999 sind 27 Bänke im Schlossgarten aufgestellt worden.

Die Aktion ist noch nicht abgeschlossen, weitere Bänke können gestiftet werden.

 

Sanierung – Küchengebäude

Projekt, 1993–2000

Nach einer großzügigen finanziellen Hilfe der Deutschen Bank 1993/94 – vermittelt durch die soeben gegründete »Fördergesellschaft für die Wörlitzer Anlagen« (heute »Gesellschaft der Freunde des Dessau-Wörlitzer Gartenreiches e. V.«) – konnten die ersten Sicherungsmaßnahmen am Küchengebäude am Wörlitzer Schloss durchgeführt werden. Weitere 6 Jahre sind vergangen bis zur Wiedereröffnung des sanierten Gebäudes am 9. März 2000, anlässlich des 200. Todestages von Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff.

Das Gebäude diente ursprünglich der Bewirtschaftung des Schlosses, beherbergte Küche und Waschküche, Gästezimmer, Räume für Bediensteten und Toiletten. Im Sommerspeisesaal speiste oft die Hofgesellschaft des Fürsten Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau. Das Gebäude diente später verschiedenen Zwecken. So war z. B. ab 1964 für zwei Jahrzehnte ein Altersheim hier untergebracht.

Nach der Restaurierung wurde das Gebäude einer modernen Zwecken entsprechenden Nutzung zugeführt: Im ehemaligen Küchentrakt befindet sich eine Gaststätte mit einem rekonstruierten historischen Kamin.

Gegenüber im Erdgeschoss ist der erste »Gartenreichladen« der Kulturstiftung untergebracht, wo die Besucher ein umfangreiches Angebot an regionalen Produkten, Büchern und Souvenirs vorfinden.

Im Obergeschoss befinden sich Räume für Tagungen, Vorträge und Veranstaltungen. Eine Dauerausstellung informiert über die Geschichte des Gartens, seiner Bauwerke, des Küchengebäudes und über die Geschichte seiner Sanierung.

 

Gusseiserne Pflanzkübel & weibliche Hermen

Projekt, 1999-2000
Seit der Fertigstellung des Wörlitzer Schlosses 1773 wurde die Umgebung mit Pflanzen aus dem Mittelmeerraum geschmückt, die den Sommer über in gusseiserne Pflanzgefäße eingesetzt werden. An historischen Standorten sind 18 originale historische Pflanzgefäße aufgestellt.

Um den ständig steigenden Vandalismusschäden bzw. Verlusten durch Diebstahl entgegenzuwirken, werden die Originale seit 1994 schrittweise durch nachgegossene Kopien ersetzt.
Die Gesellschaft hat als Ergänzung von Leuchtturmmitteln 13.250,00 DM für den Ankauf von 10 gusseisernen Pflanzgefäßen und zwei weiblichen Hermen für den Schlossgarten Wörlitz beigesteuert.

 

Auf Spurensuche im Wörlitzer Eichenkranz

Sparkasse Wittenberg lud zur Stippvisite ins einstige Gästehaus des Fürsten Franz und will Sanierung unterstützen
VON SABINE WESNER

WÖRLITZ/MZ.
“Das Gebäude ist wirklich beeindruckend. Aber noch beeindruckender finde ich, dass es Leute gibt, die die Phantasie und den Mut haben, das alles hier wieder aufzubauen”, staunt Bernd Winkler aus Kropstädt. Er ist einer von etwa 70 Geschäftskunden, die die Sparkasse Wittenberg am Donnerstagnachmittag zu einer ganz besonderen Stippvisite in den Wörlitzer Eichenkranz eingeladen hatte.

Das Torhaus der Parkstadt, das Fürst Leopold Friedrich Franz zu Anhalt-Dessau von 1785 bis 1787 als Gästehaus errichten ließ, steht im Zentrum Arbeit der Gesellschaft der Freunde des Dessau-Wörlitzer Gartenreiches. Die deutschlandweit über 1 250 Mitglieder zählende Vereinigung will das historische Gebäude, dem nicht nur der Zahn der Zeit, sondern auch unprofessionelle Um- und Renovierungsarbeiten im vergangenen Jahrhundert arg zugesetzt haben, mit Hilfe von Fördermitteln und Spenden bis 2013 umfassend restaurieren.

“Ein einzigartiges Projekt”, findet nicht nur Thomas Arndt vom Vorstand der Sparkasse Wittenberg, die das Vorhaben unterstützt und einen Förderantrag bei der ostdeutschen Sparkassenstiftung befürwortet. Es geht um einen “hohen sechsstelligen Betrag, der immerhin der höchste ist, über den die Stiftung in den 13 Jahren zu befinden hatte”, so Arndt.

“Die Entscheidung fällt im Dezember. Und was wir tun konnten, haben wir getan”, ist auch Arndts Vorstandskollege Ralf Fincke vom Engagement des Vereins begeistert. “Seit April sind wir in Wörlitz die Sparkasse vor Ort. Das heißt für uns nicht nur, gesellschaftspolitisch Verantwortung zu übernehmen, sondern auch sozialgesellschaftliches Engagement zu fördern. Und weil die Bauaufträge am Eichenkranz hauptsächlich an regionale Firmen gehen, schließt sich auch der wirtschaftliche Kreis”, sind die Finanzexperten sicher.

Im idyllischen Biergarten hinter dem wieder eröffneten Pavillon am Eichenkranz begrüßte Professor Rolf Budde, der Vorsitzende der Gesellschaft der Gartenreichfreunde, die Gäste und lud persönlich zu einer Führung in den Eichenkranz. Zwischen abgeplatztem Putz, schiefen Wänden, zugebauten Kaminen, Stuck und Resten von Wandmalereien offenbarte das bauliche Kleinod mit Blick auf den See nicht nur eine äußerst beeindruckende Geschichte, sondern auch das enorme Ausmaß dessen, was noch zu leisten ist, um das Bauwerk, das später einmal ein Museum, Ausstellungsflächen und öffentlich nutzbare Räume für Veranstaltungen und Feste beherbergen soll, zu retten.

“Insgesamt 225 Quadratmeter historische Leinwandtapeten wurden gesichert und bis zur fachkundigen Wiederherstellung durch das Restauratorenehepaar Antje Hake und Jürgen Hampp in der alten Brauerei in Dessau eingelagert”, schwärmte Budde von deren Farbenpracht und verschwieg auch nicht seine Neugier auf all die Geheimnisse, die der Bau bei der Restaurierung freigeben wird. “Für die Denkmalfreunde ist der Eichenkranz ein gefundenes Fressen. Und wir freuen uns schon auf die Knaller, die bei den Restaurierungsarbeiten hier und an den Tapeten entdeckt werden”, versicherte Budde und warb auch bei den Gästen um Unterstützung für den Eichenkranz, dessen großer, noch nicht ganz fertig sanierter Saal und der Gartenpavillon dank der Gartenreichfreunde schon wieder genutzt werden können.

“Kaum zu glauben, dass das alles bis 2013 in neuem Glanz erstrahlen soll”, meinte Hannelore Lengtat aus Wittenberg, die die Tour durch das sonst der Öffentlichkeit nicht zugängliche Gebäude sehr beeindruckend fand. Und damit sich Touristen schon vorher eine Vorstellung vom künftigen Eichenkranz machen, wird das Gebäude während der Bauarbeiten mit einer Bilderfolie verhüllt, die neben 22 limitierten Werbeflächen den fertigen Zustand zeigen soll.

Weitere Infos zur Mitgliedschaft und Hilfsmöglichkeiten bei der Restauration des Eichenkranzes wie dem Kauf eines Sponsorensteines oder einer Werbefläche auf der Folie gibt es unter Tel. 034905 / 3 08 70 und im Netz unter www.Gartenreich.info

Bitte um Mithilfe: Suche nach historischen Gästebüchern!

 

Multimedia-Terminal

Projekt, 2000
Gleichzeitig mit der Wiedereröffnung des Küchengebäudes in den Wörlitzer Anlagen wurde ein Computerterminal im Wert von 13.250,– DM von der Siemens AG an die Kulturstiftung übergeben. Diese Spende kam durch Vermittlung der Gesellschaft der Freunde des Dessau-Wörlitzer Gartenreiches e. V. zustande.

Mit Hilfe des Computerterminals können sich die Besucher auf eine »digitale Reise durch Zeit und Raum« begeben und sich über die Entstehung, die Geschichte und Entwicklung des Gartenreiches informieren. Das Computerprogramm hierfür wurde im Rahmen des von der Gesellschaft der Freunde vergebenen Wörlitz Stipendiums von Herrn Christian Melms erarbeitet.

 

Der Münzpräger

Münze_800

Das alte Sprichwort “Von vielen Tropfen wird man auch nass” war für die Gesellschaft Veranlassung, im “Eichenkranz” einen Münzpräger aufzustellen.
Auf sehr einfache Weise können sich unsere Besucher hier ein ganz persönliches kleines Erinnerungsstück herstellen. Für 1 Euro kann man aus einem 5 – Cent-Stück eine kleine Medaille prägen, die unseren “Eichenkranz” zeigt.
Mit jeder Prägung unterstützen Sie direkt die Finanzierung der Restaurierung und die Erhaltung unseres denmalgeschützten “Eichenkranzes”.
Und für Sammler dieser Prägemünzen ist es eine weitere Bereicherung, denn diesen Münzpräger gibt es erst seit Frühling 2006.

 
 
technische Umsetzung durch: Systemhaus Wittenberg